Da musste ich grad doch herzhaft lachen... Ich zitiere mal aus der Pressinfo zu Damnation Reigns: "As Twiglight Falls - Ballade. Das erste mal, dass The Claymore mit Klavier arbeiten. Auch für die Frauen gedacht." Als ob diese Bande aus gestandenen Mannsbildern sich Sorgen machen müsste, beim Weibsvolk nicht anzukommen... Na, ein Schuss Ironie ist dieser Band jedenfalls nicht abzustreiten. Das ist auch ein Grund, warum The Claymore so sympathisch wirken, sie machen zwar harten und kraftvollen Heavy Metal, nehmen sich dabei aber nicht zu ernst. Rockstargehabe ist für andere gedacht. Zwei Jahre nach ihrem zweiten Album Sygn beehren uns die Herren aus Castrop-Rauxel nun mit einem weiteren Longplayer - Damnation Reigns steht ab sofort in den Regalen der Schallplattenläden dieser Welt.
Bevor ich hier mit der Lobhudelei anfange, muss einmal kurz gemeckert werden. Für meinen Geschmack ist die Basedrum in der Produktion viel zu dominant gemischt worden... Nichts gegen ordentliche Beats, aber irgendwie wirkt das nicht so ganz stimmig und stört ein wenig den ansonsten perfekten Gesamtsound.
Davon abgesehen machen The Claymore auf ihrer dritten Scheibe nämlich alles richtig. Sie haben sich in den vergangenen zwei Jahren noch weiterentwickelt und den eh schon brillianten Sound des Vorgängers erweitert und ausgereift. Stilfacetten wurden ergänzt, ohne dabei Stilbruch zu betreiben, Gastmusiker veredeln den Silberling zusätzlich. So hat Victor Smolski von Rage den Song (e)Scapegoat mit seinem virtuosen Gitarrenspiel veredelt und Gesangslegende Tim "Ripper" Owens (u.a. Ex-Judas Priest) leistet sich in Behind Enemy Lines ein Duett mit The Claymore-Frontmann Andreas Grundmann. Alleine solche Schmankerl zeugen schon davon, dass es die Ruhrpott-Metaller längst in den Hochadel der Szene geschafft haben.
Hinzu kommen dann eben solche (gelungenen) Experimente wie die eingangs erwähnte Ballade As Twilight Falls oder das schon fast gothisch wirkende Return To Zero zeugen von Ideenreichtum und Mut dazu, den eigenen Horizont zu erweitern. Aber natürlich werden auch die bisherigen Fans des klassischen The Claymore-Metals bedient, der Titeltrack Damnation Reigns wäre hierfür ein gutes Beispiel.
Damnation Reigns überzeugt also bis auf einen minimalen Makel - der zudem subjektiv zu werten ist. The Claymore haben sich hier eben selbst übertroffen - mehr gibt es dazu auch nicht mehr zu sagen.
Trackliste
01. Ashes Of The Wicked
02. Oceans
03. Behind Enemy Lines
04. Damnation Reigns
05. Frozen Voices
06. Return To Zero
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07. Silent Scorn
08. Children Of The Nile
09. Oblivion
10. (e)Scapegoat
11. As Twilight Falls
12. Chainsaw Charlie
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Veröffentlichung: 05.11.2010
The Claymore - Website
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