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M´era Luna 2009

In wenigen Stunden geht das Jahr 2009 zu Ende. Zeit, sich noch einmal zurückzubesinnen auf das vergangene Jahr, ehe das neue beginnt. Eine besondere Woche war hierbei für mich eine Woche im August, die ich nicht nur bei Otti und auf dem ersten Shamrock Castle verbrachte, sondern gleich zu Beginn auch auf dem diesjährigen M´era Luna vom 08. - 09. August in Hildesheim. Obwohl wir ärgerlicherweise keine Akkreditierung bekamen, war es einfach zu verlockend, dieses Event mit meinem Besuch bei Otti zu verbinden.

So kam es also, dass ich mich bereits am Donnerstag, den 6. August, mitten in der Nacht in den Zug setzte, der mich innerhalb von etwa sieben Stunden über Nürnberg und Düsseldorf nach Weeze bringen sollte. Tat er auch, obwohl mein Anschlusszug in Nürnberg eindeutig auf einem anderen Gleis stand als auf der Fahrkarte angegeben – wäre ich auf dem „richtigen“ Gleis eingestiegen, wäre ich in Berlin statt in Weeze gelandet. Die Bahn muss man manchmal nicht verstehen.

Den Otti übrigens auch nicht, der mich am folgenden Morgen bereits um fünf Uhr aus dem Bett holte, wodurch wir auch unsere Gefährten Ronny, Suzanne, Ina und Frank überraschten, als wir einiges früher als geplant vor ihrer Haustür standen. Das Abenteuer konnte also beginnen!
...und es sollte ein heißes Abenteuer werden. Das Wochenende des M´era Lunas war wohl so ziemlich das heißeste des ganzen Jahres 2009, und so bruzzelten wir im Auto vor uns hin, während wir uns unserem Ziel immer weiter näherten. Einige hundert Meter vor dem Eingang zum Ort des Geschehens, dem Flugplatz Hildesheim, war dann aber Ende, denn die Tore hatten sich als wir zur Mittagszeit ankamen noch nicht geöffnet. Das nahmen wir und unsere gruftigen Wartegenossen aber recht gelassen auf, und wir packten erstmal unsere Campingstühle aus, um es uns während der Wartezeit auf der Straße gemütlich zu machen.
Schließlich schafften wir es aber doch, uns auf den Parkplatz in die dritte Autoreihe vorzukämpfen – und das Warten begann von Neuem. In der prallen Mittagssonne. Muss ich erwähnen, dass meine Sonnencreme irgendwo ganz unten in meinem Gepäck war und ich deshalb das Wochenende mit hyper-gruftigen roten Schultern, Rücken und Gesicht verbringen durfte? Daran dachte ich in dem Moment aber noch nicht, und nach etwa einer weiteren Stunde des Wartens wurden wir Mera-Frühankömmlinge dann auch aufs Gelände gelassen, wo wir uns sofort auf die Suche nach einem guten Platz für unsere drei Zelte plus dem Zelt von Franzi und Martin, die später nachkommen sollten, machten.
Team Otti+Sija hatte sich extra ein Zelt mit Schnellaufbau-Patent dank dem Regenschirm-Prinzip (oder so) besorgt, dass uns aber aufgrund mangelnder Aufbauerfahrung, relativ starkem Wind, extrem ausgetrocknetem, harten Ackerboden und der Tatsache, dass der Gummihammer (auch als Thorshammer bekannt) noch glücklich im Auto lag, erst mal etwas Schwierigkeiten bereitete. Irgendwann stand es dann aber doch noch und wir machten uns auf die Suche nach Trinkbarerem als kaffee-warme Cola. Hab ich schon erwähnt, dass es furchtbar heiß war?
Der Rest des Tages wurde hauptsächlich mit Gammeln unter dem zwischen den Zelten aufgestellten Pavillon verbracht, zu mehr war man auch kaum fähig. Der 10l-Kanister Met wurde geöffnet, Alex aus Flensburg und weitere Schwerverbrecher gesellten sich zu uns, und auch Martin und Franzi fanden schließlich den Weg. Der angekündigte Grillplatz auf dem im Vorjahr neu hinzugekommenen Mittelaltermarkt entpuppte sich als etwas klein, oder anders ausgedrückt: es hatten einfach ziemlich viele Leute den Plan, am ersten Abend zu grillen. So wollten wir Frank und Ina schon als vermisst melden, als sie nach 1-2 Stunden doch wieder mit Gegrilltem auftauchten.


Die Stricherbande

Tag 1
wurde gemütlich mit Eistee zu Nutella-Toast eingeläutet. Bereits vormittags wurde es wieder unnett heiß, weswegen wir unterm Pavillon im Schatten Zuflucht suchten. Die erste Band, die wir uns anschauen wollten, wäre Lola Angst ab 12.10 Uhr gewesen, die tatsächliche Running Order im Hangar war dadurch, dass Faderhead kurzfristig für Die Form eingesprungen war, aber gleich nach Heimataerde spielten, etwas nach hinten verschoben, sodass man sich nach dem Plan im M´era-Luna-Heftchen nicht mehr wirklich richten konnte. Vor lauter unterm Pavillon Flacken und Met trinken waren wir dann aber trotzdem etwas spät dran, sodass wir zu Lola Angst erst vordrangen, als diese schon angefangen hatten. Meine Wenigkeit war damals vom Debüt The Council of Love und vom gesamten Konzept ziemlich begeistert, sodass der Auftritt auf dem M´era ziemlich ernüchternd war. Elektro-Kirchenorgel Lola, auf der Goldmann sich einst so schön auszutoben pflegte, stand einsam als Requisite ganz hinten, statt heißen russischen Ballerinas baumelten zwei Skelette mit Tutus vom Galgen, dafür war die Kapelle selbst etwas gewachsen. Zwar brachte Lola Angst auch an jenem Samstag im August die Menge im Hangar zum Tanzen, doch für mich haben sie ihre einst so einzigartige Identität verloren. Schade eigentlich.
So verließen wir dann doch nach Lola Angst wieder den Hangar, um den leckeren Typen von der Letzten Instanz zu lauschen, die auf der Main Stage bereits losgelegt hatten (wir haben einfach ein Gespür dafür, Shows nicht ganz zu sehen). Gespielt wurde hierbei bekanntes wie Das Stimmlein und Wir sind allein, bei dem der vordere Teil des Publikums dem hinteren den Refrain-Text zusingen sollte, falls diese den Text nicht können. Nach der Zugabe Rapunzel war es dann auch schon wieder vorbei und wir gingen vorerst wieder zum Zeltplatz zurück, um uns vor der prallen Mittagssonne zu erholen. Und vor allem auch, um die Tauglichkeit von Ottis Thorhammer beim Töten von metgeilen Wespen zu testen. Unsere Haus- bzw. Pavillonwespe Elfriede fiel allerdings einem umgestoßenen Tetrapak zum Opfer, nachdem sie bereits zuviel Met gesoffen hatte, und nach ihrem Ableben als Fotomodel für Otti und Alex dienen musste.
Meine Wenigkeit machte sich etwas später zusammen mit Frank, Ina, Ronny und Suzanne auf, die Shopping-Gelegenheiten zu erkunden, während sich Otti lieber die Bands auf der Main Stage antun wollte. Wobei antun wohl das richtige Wort ist, denn wir ließen uns beim Stöbern so viel Zeit, dass nach The Birthday Massacre bereits Blutengel begann und ich irgendwann eine verzweifelte SMS à la „Schatz, rette mich! Ich kann Blutbengel nicht mehr ertragen!“ bekam... die ich allerdings gekonnt übersah, bis schon der Auftritt bzw. die Sendung von Welle: Erdball im Hangar anstand. Ich hatte allerdings den Ansturm unterschätzt, sodass ich zum einen natürlich wieder etwas spät dran war, zum anderen ich mich während der ganzen Sendung nicht weiter als zwei Meter in die Halle hinein vorkämpfen konnte (während Otti ganz vorne war und Fotos schoss), denn selbst vor dem Eingang drängten sich die Leute, um Welle: Erdball zu hören, die den Hangar wirklich endgültig zum Kochen brachte. Tatsächlich erzählte Otti im Verlaufe des Abends noch so einigen Bekannten und Unbekannten, dass dies das beste W:E-Konzert seines Lebens gewesen sei - was bei den Betroffenen u.a. auch zu der Frage "Wer ist Honey?" führte, und damit wiederum für einiges Gelächter sorgte (wie untrue).


Manuel Senger/Zeraphine. Mit Bärtchen.

Im Anschluss sollten gleich die Berliner von Zeraphine spielen, eine Band, die ich seit jeher verehre und wegen der ich auch zu den bösen Leuten gehörte, die nach W:E gegen den Strom in die Halle hinein statt hinaus liefen. Trotz böser Blicke und Kommentare schaffte ich es dann doch noch vor zum Otti, mit dem ich dann während dem Umbau darüber diskutierte, ob Manu sich seinen Bart abrasiert hat (im Dunkeln der Bühne nicht so gut zu erkennen)... das war aber Gott sei Dank nicht der Fall, und Zeraphine lieferten eine klasse Show, wenn der Hangar auch nicht so brechend voll war wie zuvor bei Welle. Gespielt wurden dabei nach dem Opener Die Macht in Dir vom Album Blind Camera Stücke aus allen vier Alben, mit dabei natürlich auch der Hit Be My Rain (Traumaworld) und Ohne Dich vom Debüt Kalte Sonne, bei dem ich einfach nicht anders konnte als ein paar Tränen zu vergießen. Daneben wurden auch zwei neue Stücke gespielt – wie wir vor kurzem berichteten, wird die Band um Sven Friedrich ((Ex-)Dreadful Shadows/Solar Fake) ab Januar im Studio an einem neuen Album feilen. Viel zu früh mussten die fünf Berliner die Bühne im Hangar wieder verlassen, jedoch nicht ohne eine Zugabe in Form von Flieh mit mir, dem Opener von Kalte Sonne, das noch elektro-lastiger als die nachfolgenden Alben war, zu spielen.

Als wir wieder ins Freie gelangten, ließ auf der Main Stage bereits Apocalyptica die Bühne erbeben. Ich könnte nicht einmal im Sitzen Cello spielen, die drei Finnen schaffen das aber auch, während sie über die Bühne fegen, mühelos. Bei texthaltigen Stücken wie Life Burns!, das auf dem Album von Lauri Ylönen (The Rasmus) gesungen wird, holten sie sich Tipe von den Leningrad Cowboys mit ins Boot. Nach rund 1 1/4 Stunden ließen die drei Cellisten mitsamt Drummer dann das fulminante Konzert mit Enter Sandman ausklingen.
Der zweite Headliner am Samstag sollte Nightwish sein, auf die aber sowohl Otti als auch ich nicht sonderlich scharf waren. So blieben wir nur für das erste Stück, um ein paar Fotos zu machen und festzustellen, dass Anette Olzon ihrer Vorgängerin Tarja Turunen stimmlich einfach nicht das Wasser reichen kann, ehe wir uns wie auch einige andere Schwarzkittel gen Zeltplatz aufmachten. Davon, dass die Finnen einem Stromausfall zum Opfer fielen, haben wir dann auch erst im Nachhinein erfahren. Wir hingegen machten uns noch einen schönen Abend mit viel Besuch von Bekannten, unter anderem von der „Stricherbande“ sowie Bernhard und seiner Freundin Sabrina, und ebenso viel Met – der Kanister (der übrigens auch über Nightshade bestellt werden kann) musste ja schließlich leer werden!


Eicca Toppinen, Paavo Lötjönen & Perttu Kivilaakso: Apocalyptica

Tag 2
begann für uns musikalisch gesehen mit Schelmish auf der Main Stage. Es war zwar weiterhin grenzwertig warm, aber nicht mehr so verboten heiß wie die Tage zuvor. Der Wetterdienst hatte Regen angesagt, der zwar Teile Hildesheims heimsuchte, das Festival aber trocken ließ und stattdessen angenehme Wolken an den Sommerhimmel zauberte. Wir beschlossen, vor The Crüxshadows noch einen Blick auf den Mittelaltermarkt zu werfen, auf dem sich auch unsere Freunde vom Gothic Aid e.V./Lichtgestalten-Fanclub, Franzi und Martin, trauen ließen - für 24 Stunden.
Der Auftritt von den Crüxshadows wirkte trotz der 45 Minuten Spielzeit sehr kurz bemessen und kam ohne Marilyn My Bitterness auch etwas unvollständig daher. Nichtsdestotrotz ein Highlight des M´era Lunas 2009, Rogue schien mehr in der Menge als auf der Bühne zu sein und die Band hat seit August mit mir einen Fan mehr.
Da die Bands im Hangar am Sonntag alle recht elektronisch angehaucht waren, blieben wir auch für den Rest des Tages bei der Main Stage, wo im Anschluss Alexander Veljanov unter anderem Songs aus seinem aktuellen Solo-Werk Porta Macedonia zum Besten gab. Man kann über Veljanovs Charakter und Star-Allüren sagen was man will, er hat einfach eine Wahnsinns Stimme.
Dafür war die letzte vor den Headlinern des Abend spielende Band Tiamat eher enttäuschend. Wir hatten im Vorfeld nur positives über deren Live-Qualitäten gehört, und ihre Leistung auf dem M´era war zwar nicht schlecht, aber doch eher durchschnittlich.

Schon eher zu begeistern wussten da die Dame und die Herren von Subway To Sally. Das Publikum lebte richtig auf, wobei vor allem Stücke aus Kreuzfeuer, dem aktuellen Album, gespielt wurden (wie z.B. Besser, Du rennst), aber natürlich durften auch der Nord Nord Ost-Hit Sieben nicht fehlen, genauso wenig wie ein bisschen Spiel mit dem Feuer und als Zugabe der Klassiker Julia und die Räuber. Subway To Sally beendeten mit diesem Auftritt zudem die Kreuzfeuertour 2009.
Den krönenden Abschluss des M´era Luna im Jahre 2009 bildete der Auftritt von The Prodigy, die bereits zuvor bei Rock am Ring der Menge gehörig eingeheizt hatten. Die Zweifel, die im Vorfeld des Festivals von manchen Seiten ob der Headlinerwahl geäußert wurden, waren angesichts des außerordentlichen Zuspruchs eindeutig unbegründet. Allerdings muss ich zugeben, dass sie meine Favoriten nicht waren, und ich die Lautstärke da auch so übersteuert fand, dass ich in der allerletzten Ecke blieb um mein Gehör nicht herausgeblasen zu bekommen. Bei den anderen Acts dieses und des Vorabends war die Lautstärke meiner Meinung nach wesentlich angenehmer.

Dennoch bescherte uns das M´era Luna 2009 trotz etwaiger Ärgerlichkeiten wie der fehlenden Akkreditierung und der verschobenen Running Order im Hangar ein schönes Wochenende. Auch an den sanitären Einrichtungen wurde nicht gespart, an den Duschen musste man gar nicht so lange anstehen wie man dachte (auch wenn es mir ein Rätsel ist, warum die Schlange bei den Männern immer wesentlich länger war), die Wasserklos waren Luxus pur und auch die Dixies wurden regelmäßig geleert. Nur dass selbige bereits Montag Morgen nicht mehr benutzt werden konnten, sodass sich irre lange Schlangen an den Wasserklos bildeten, war nicht so der Hit. Dafür war aber auch die Versorgung mit Speis und Trank klasse, der Kaffee-/Brötchenstand rettete uns Freitag Mittag mit einigermaßen kühlem Orangensaft wohl das Leben und im Supermarkt konnte man sich mit 0,5l Becks für 1€ und Eistee Tetrapaks für 1,50€ eindecken, für ein Festival wirklich faire Preise. Hoffen wir, dass das M´era diesen Standard beibehält.

Bildergalerien vom M´era Luna 2009
Offizielle Homepage

12/30/09 by Sijaita

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