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2. Gothic Aid Benefizfestival 2008

War das ein Wahnsinn! Ich hatte ja große Hoffnungen ins 2. Gothic Aid Benefiz-Festival gesetzt, aber was ich erleben durfte, hat all meine Erwartungen übertroffen. Ein grandioses Fest voller Spaß, Unterhaltung, aber auch Besinnung - und ich durfte mittendrin sein! Bevor ich mich jetzt allerdings in Schwärmereien ergieße, versuche ich mal besser, meine Gedanken und Eindrücke zu ordnen.

Sinn und Zweck

Über den Zweck des Gothic Aid e.V. ist hier auf Nightshade schon an vielen Stellen hingewiesen worden. Gerüchteweise gibt es allerdings auch Leser, die nicht jeden Beitrag auswendig kennen, daher hier nochmal ein ganz kurzer Überblick:
Der Gothic Aid e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, welcher durch Auktionen, Veranstaltungen und Spenden Gelder sammelt. Das hierbei entstehende Kapital wird aber nicht in die eigene Tasche gesteckt, oder sinnlos versoffen, sondern es wird einem anderen, aktiv tätigen Verein gespendet, der es für seine wohltätige Arbeit einsetzen kann und wird. So wurde z.B. letztes Jahr für den Leipziger Straßenkinder e.V. gesammelt.
Aktuelles Ziel der Unterstützung ist der Verein Hamburger Sternenbrücke, welcher sich um die Betreuung unheilbar kranker Kinder und deren Angehöriger kümmert, und dem sämtliche Erlöse des 2. Gothic Aid Benefiz-Festivals zugute kommen.

www.sternenbruecke.de

Last Year

Bereits das 1. Gothic Aid Benefiz-Festival im vergangenen Jahr war genial, wie mein Bericht dazu wohl deutlich macht. Die Premiere war allerdings vollkommen von den Vereinsmitgliedern alleine organisiert, dementsprechend gabs natürlich ein paar kleinere Patzer, die aus Unerfahrenheit rührten. Das erste Festival war chaotisch und familiär zugleich, und hat, wie sich jetzt herausgestellt hat, echte Grundsteine gelegt... Denn ohne den Willen von Franzi, Susi, Toni und co wäre so etwas wie diesen Monat wohl nie zustande gekommen.

Vorfeld

Zunächst schien aber alles so, als würde ein zweites Festival gar nicht erst stattfinden. Alle Bemühungen von Franzi, und auch von mir, eine passende Location zu finden, stießen auf taube Ohren. So habe ich viele der in Frage kommenden Konzerthallen im Ruhrgebiet angechrieben, ohne auch nur eine einzige Antwort zu bekommen... Quasi im letzten Moment fiel Franzi dann ein, daß ja der René von Living Dead Production vor einiger Zeit mal seine Unterstützung in Hamburg angeboten hatte. Ein Geistesblitz, der sich später als absoluter Glücksgriff herausstellen sollte.
Von den weiteren Vorbereitungen bekam ich allerdings zunächst wenig mit. Als ich dann im Februar mit Erschrecken erkannte, daß der Termin ja nur noch einen Monat hin ist, schienen die Sterne wieder schlecht zu stehen. Nicht nur, daß ich mit meinem Vorbericht spät dran war, nein, als ich dann Infos im Web sammeln wollte, fand ich nahezu nirgendwo Hinweise zum Festival. Weder auf der Homepage der Markthalle, noch auf der Vereinshomepage des Gothic Aid eV. war der Termin angekündigt. Lediglich auf www.livingdead.de wurde ich fündig. Der Hinweis, daß der Kartenvorverkauf soeben gestartet wurde beruhigte mich doch sehr.
Trotzdem bleibt das mein großer Kritikpunkt für dieses Jahr. Die Werbung im Vorfeld muss einfach früher, und vor allem flächendeckender ausfallen. Wenn einen Monat vor der Veranstaltung nicht ein Hinweis auf der Vereinshomepage dazu steht, obwohl der Termin schon Monate vorher bekannt ist, dann ist das keine Lapalie.

Countdown

Als dann der 15. März immer näher kam, musste ich aber auch meine eigene Verpeiltheit spüren. Alles war vorbereitet: Meine Promo im Vorfeld war ausführlich und zufriedenstellend, das Wochenende frei, Ausrüstung vorhanden... Nur eines hatte ich vergessen: Wo sollte ich denn übernachten? Persönliche Kontakte zu Bewohnern der Hansestadt habe ich derzeit kaum, und die Wenigen, die in Frage kamen, waren leider verhindert. Man glaubt gar nicht, wie schwer es sein kann, in Hamburg kurzfristig noch eine günstige Übernachtung zu finden. Sämtliche Anrufe bei Pensionen resultierten in der Aussage, daß derzeit Messe und Hamburg somit überfüllt sei... Na toll! Geistig hatte ich mich schon auf kalte Nächte im Auto eingestellt, als mir dann am frühen Donnerstag Abend die Macht des Internet zuhilfe kam. Last Minute Hotelbuchungen in Hamburg? Günstiges und nur wenige hundert Meter von der Markthalle entferntes Hotel rausgesucht, Buchungsformular ausgefüllt, fertig. Meinereiner ist allerdings sehr skeptisch, vor allem wenn es um "Glücksfälle" geht, also hab ich gleich nochmal beim Hotel Terminus angerufen, und da hatte der Poitier doch tatsächlich meine Buchung schon vorliegen!
Zwar bin ich schon lange überzeugter Anhänger des Internet, aber das war dann doch mal eine Überraschung für mich. Solch kurzfristige und problemlose Hotelbuchungen wären vor wenigen Jahren wohl noch undenkbar gewesen.
Beruhigt konnte ich so noch eine stressige Freitags-Frühschicht überstehen um mich auf den 400 km-Trip nach HH zu machen, einzuchecken, und meinen Plan, die Reeperbahn unsicher zu machen, dann doch bleiben zu lassen: Frisch geduscht, voller Tatendrang schlief ich kurzerhand vor dem laufenden Fernseher ein.

Schade drum, aber im Nachhinein war es wohl besser so. Schliesslich war ich so am Samstag extrem ausgeruht - voller Energie für den Tag und das Festival. Halb Elf am Vormittag machte ich mich auf, um Martin und Franzi bei den Vorbereitungen zu unterstützen. Bei dieser Gelegenheit lernte ich dann auch René kennen, auf dessen Schultern fast die gesamte Organisation des Konzertes lag.
Dementsprechend gab es auch im Vergleich zum Vorjahr auch relativ wenig für mich zu tun. Susi, Toni und die anderen Gothic Aid-Helfer kamen auch schon bald, Aufgaben wurden verteilt, und ausgeführt. Nach und nach trudelten die Bands ein, Soundchecks, das Übliche halt... Durch die professionelle Organisation kam es hier zu nahezu keinen Stressfaktoren, was dem Klima nur zugute kam. Okay, manche Band traf aufgrund von Stauungen etwas später als geplant ein, aber das wars auch schon. Ansonsten hatte ich viel Zeit, mich mit den Anwesenden zu unterhalten, hier und da mal eine helfende Hand zu reichen, und mich auf den Abend zu freuen. Als ich mich dann kurz vor Konzertbeginn noch mit den ersten Gästen draussen verquatschte, hätte ich sogar beinahe das leckere warme Abendbuffet verpasst.

Bands und Auftritte

Kommen wir aber zu dem, worum es natürlich vorrangig ging: Die Auftritte der zahlreichen tollen Acts dieses Abends. Leider konnte ich nicht alle Gigs in vollem Zuge genießen, alleine schon, weil die Konzerte auf zwei Bühnen stattfanden, und sich dementsprechend auch teilweise überschnitten haben. Abgesehen davon brauchte auch ich ab und zu ne Pause, habe obendrein das Miteinander mit den anderen Besuchern und Veranstaltern in vollen Zügen genossen.
Hier nun mein subjektives Resumée:

Eigentlich ist die Aufgabe des Openers bei solch einem Festival ja eher undankbar, aber New Days Delay haben diese bravourös gemeistert. Das kleine Marx, die Nebenbühne der Markthalle, war von Beginn an brechend voll, und so konnten die Jungs um Sängerin Insa dem hungrigen Publikum mächtig einheizen. Gothic-Punk vom feinsten wurde zelebriert. Diese Band, die ich bisher nur aus unserem Artikel von Thomas Thyssen kannte, hinterließ einen massiv positiven Eindruck - nach einem solchen Start war meine Partylaune vollends ausgebrochen.

Gleich im Anschluss betraten Pesticide die Hauptbühne. Musikalisch schon fast eher im Hardcore- als im Gothic-Bereich anzusiedeln, überzeugten sie mit pressenden Gitarrenriffs und einer ausgefallenen Optik. Anfangs etwas irritiert vom Sound der Jungs, war aber auch dieser Gig für mich ein lohnenswertes Erlebnis, und ein Beweis, daß Vielfalt eine der großen Stärken unserer Szene ist. Auf jeden Fall werde ich in Zukunft nach Pesticide Ausschau halten.

Etwas störend für mich persönlich war schon fast die Fülle des Publikums im Marx, so daß ich zwar bei On the Floor, The Promise und Cyan Inc noch jeweils kurzzeitig verweilte, um ein paar Fotos zu schiessen, aber Aufgrund von Platz- und Luftmangel die Nebenbühne immer nur noch für wenige Minuten frequentierte. Die Gigs von Agonoize und Kiew habe ich dann schon bewusst vermieden... Gerade weil ich diese Bands gerne mal sehen würde. Dann aber eben zu anderer Gelegenheit, wo ich die Auftritte in vollen Zügen genießen kann.

Erster persönlicher Höhepunkt war für mich natürlich der Auftritt von fetisch:Mensch. 2007 war mein erstes Jahr seit Ewigkeiten, in dem ich Oswald Henke kein einziges Mal live erleben konnte, und so musste mein Entzug an diesem Abend endlich gestillt werden. Und was soll ich sagen? Was Herr Henke anpackt hat Hand und Fuß, egal welcher Name darüber plakatiert ist. Etwas rockiger als Goethes Erben, lieferten fetisch:Mensch eine Powershow, die von ihrem Mastermind natürlich bis zur Extase getragen wurde. Und nicht zuletzt eine Neuinterpretation eines Erblast-Klassikers, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt hab, dürfte auch die eingefleischtesten "alten" Fans mitgerissen haben. Da war es wieder, dieses Gänsehautfeeling, welches Oswalds Stimme hervorruft... Unter anderem einer der Gründe, warum ich die Liebe zur Musik nie verloren habe.

Die folgenden Auftritte von Sono und Rotersand habe ich dann eher chillend mitgenommen. Bekannt geniale Musik, vom Publikum gefeiert, hat mir eine passende Athmosphäre geboten, um das eine oder andere Bierchen zu trinken und mich mit netten Menschen zu unterhalten. Wobei ich gerade bei Rotersand doch auch Streckenweise einfach stehengeblieben bin, um der Musik zu lauschen... Diese Band hat einfach ein unvergleichliches Flair, welches die Sinne betäubt.

Und dann kam mein zweiter Höhepunkt: Zeraphine! Das letzte Mal konnte ich die Jungs auf dem ersten Amphi-Festival erleben, und so war die Vorfreude besonders groß. Dementsprechend Emotional war die Show dann auch für mich... Bewegend, beruhigend und mitreißend. Und als Sven dann den Abend mit Wenn Du gehst in Gedenken an das Thema des Abends, den Sternenbrücke e.V., beendete, war es vollends um mich geschehen, ich war verzaubert...

So kam es dann auch, daß ich Project Pitchfork leider vollkommen verpasste. Seit meinen Szene-Anfängen eine meiner Lieblingsbands, habe ich mit ihren Auftritten noch nicht so das Glück gehabt. Einer war leider zu schlecht ausgesteuert, einen anderen habe ich zwar in der Agrahalle beim WGT vollkommen bewundern können, stand damals aber ziemlich weit hinten und war zudem zu der Zeit noch nicht so angetan vom härteren Sound, den die Band irgendwann eingeschlagen hat. Das hat sich zwar mittlerweile geändert, aber an diesem Abend war ich letztlich einfach zu erschöpft... Statt den Headliner anzuschauen, saß ich dann doch lieber mit Sven, den Gothic-Aidlern und meinem Absacker-Bierchen im Backstage, und ließ den Abend ausklingen.

Persönlicher Rückblick

Insgesamt war es für mich vor allem ein Abend der Begnungen, des Wiedersehens, und der Glücksgefühle. So hab ich ganz überraschend die Freddy von Darkerradio getroffen, durfte die ganzen lieben Leute vom Verein mal wieder erleben, und habe nette Bekanntschaften geschlossen. Letztlich bleibt auch der Stolz, Teil dieses ganzen Phänomens zu sein, und der Wunsch, den Gothic Aid e.V. auch weiter tatkräftig zu unterstützen. Und natürlich besonders die Vorfreude auf die nächste Vortsetzung.

Einziger Flop...

... war im nachhinein wohl meine neue Camera, die FZ50, bzw meine Zusammenarbeit mit ihr. Nachdem ich grad die Bilder gesichtet hab, ist die Auswahl doch sehr mager ausgefallen. Mit der alten FZ20 gings besser, allerdings muss ich wohl einfach noch mit den Einstellungen üben. Einige schöne Fotos hab ich zwar für euch, aber bei vielen Bands kam fast gar kein brauchbares Bild rum. :/
Aber gut, das wird mir die Erinnerungen sicher nicht vermiesen. Und wie heisst es so schön? Übung macht den Meister. ;)

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Danksagung

Mein persönlicher Dank zum 2. Gothic Aid Beneffiz-Festival gilt:
- Dem gesamten Gothic Aid e.V. für die wichtige und tolle Arbeit, die sie machen
- Martin und Franzi im besonderen, für eine einzigartige Freundschaft
- René und dem Rest vom Living Dead Team, für die geniale Organisation des Abends
- Allen beteiligten Bands, dafür daß sie uns ohne Gage einen einmaligen Abend gezaubert haben
- Dem Sternenbrücke e.V., für die Bereitschaft sich einem so ungewohnten Publikum zu öffnen
- Und natürlich den fast 1000 Besuchern, die ihre tolle Stimmung mit zu diesem guten Zweck getragen haben.

03/30/08 by Otti

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