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Rod Rees: Die Mission

Die Demi Monde ist eine virtuelle Welt, geschaffen auf einem Supercomputer, um für das US-Militär möglichst realistische Szenarien der Asymetrischen Krigsführung zu schaffen. Das erste Problem an der Sache: Wer in dieser alternativen Realität sein Lebenslicht aushaucht, stirbt auch in der realen Welt. Problem Nummer zwei: Die Demi Monde wird von Leuten beherrscht, die an Psychopathen angelehnt sind, welche auch schon unsere Erde bevölkert haben - So zum Beispiel Okkultist Aleister Crowley, den sowjetischen "Säuberer" Beria oder den Holocaust-Verbrecher Reinhard Heydrich. Und als wäre das noch nicht alles: Normal Williams, die Tochter des US-Präsidenten, ist irgendwie in das "Computerspiel" geraten, wird dort festgehalten und sämtliche Zugänge zu jener Welt scheinen blockiert.
Nur über einen Trick gelingt es dem Militär, die frisch gebackene Agentin Ella Thomas in die so abeschottete Demi Monde einzuschleusen um Norma zu befreien. Doch die junge Frau, die sich durch ein Lohnversprechen von fünf Millionen Dollar hat ködern lassen, bereut alsbald, sich auf dieses Himmelfahrtskommando eingelassen zu haben.

Das ganze Grauen der Demi Monde in dieser Rezension zu beschreiben, würde einen langen Aufsatz bedeuten. Eigentlich handelt es sich ja dabei "nur" um ein Computerspiel, aber ein verdammt realistisches, welches tödlich für die Partizipanten enden kann. Und nicht nur das, bewusst ist die Welt so angelegt, dass ein größtmögliches Gewaltpotenzial entsteht: Herrschende Psychopathen, permanenter Mangel an Lebensraum, Konfliktfaktoren wie Rassismus, Sexismus und Religion... Die Demi Monde ist ein Hexenkessel, welcher durch sein Programm zudem Autark existiert und mit stetig neuen Entwicklungen aufwartet.
Vom technischen Entwicklungsstand ist diese Welt irgendwo zwischen Ende des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts angesiedelt und könnte grob als "Steampunk"-Szenario bezeichnet werden.

Dass nun die ausgerechnet die Tochter des Präsidenten in diese brutale Umgebung entführt wurde und zudem die üblichen Zugangsportale für Soldaten durch die Bewohner der Demi Monde geschlossen wurden, kommt natürlich einer Katastrophe gleich. Zum Glück haben die Programmierer eine Art Trojaner geschaffen, über den eine einzelne Person eingeschleust werden kann - Allerdings muss es sich dabei um eine junge, dunkelhäutige Jazzsängerin handeln. Ella Thomas erfüllt nicht nur diese, sondern auch alle anderen Kriterien, welche für diese Mission vonnöten sind. So wird sie schließlich überzeugt, Norma Williams zu retten, ohne zu ahnen, dass sie sich dadurch in ein Abenteuer voller Brutalität, Gewalt und Angst begibt.

Die Mission ist der erste Roman einer Reihe, wie der Untertitel Demi Monde: Welt außer Kontrolle 1 schon im Vorfeld vermuten lässt und endet tatsächlich mit einem gemeinen Cliffhanger. Bis dahin aber schafft Rod Rees ein packendes Abenteuer in einem erdrückenden Szenario, welches zwar als Computerspiel getarnt ist, aber zahlreiche Anleihen an die schlimmsten Figuren und Ereignisse irdischer Geschichte nimmt. Dabei schafft es der Autor, immer wieder neue Überraschungen und Wendungen zu präsentieren, die aber in sich schlüssig sind und an nahezu keiner Stelle fehl am Platz wirken. Auch bergen die Charaktere Tiefe und entwickeln sich im Laufe der Geschichte - Eine Kunst, die viele Autoren heutzutage leider nicht beherrschen.

Ein, zwei Ungereimtheiten hat zwar auch Rod Rees in seiner Geschichte verzapft, aber diese wiegen kein bisschen, wenn man das großartige Werk dagegen setzt, was er in Die Mission geschaffen hat. Die Lektüre dieses Romans ist also definitiv zu empfehlen, wobei man natürlich gleich auch den Kauf der Fortsetzungen einplanen sollte.

Veröffentlicht: 21. Januar 2013
Genre: Science Fiction/Mystery
Verlag: Goldmann
Umfang: 608 Seiten
Preis: 12,99 Euro (Paperback)
ISBN: 978-3-442-47567-4

Cover

London-Kurztrip.de

03/06/13 by Otti

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